- Wie sollte man das Inhaltsverzeichnis für die Dissertation angehen?
- Formatvorlagen für Überschriften
- Nummerierungen
- Einzüge
- Inhaltsverzeichnis einfügen
- Feinschliff im Erscheinungsbild
- Inhaltsverzeichnisse für die Dissertation in OpenOffice
- Literatur
Das Inhaltsverzeichnis ist nicht immer notwendig, so benötigt man bei ein paar Seiten vielleicht kein Inhaltsverzeichnis, da der Rest ist selbsterklärend ist. Bei einer Dissertation, in der man mehrere hundert Seiten schreibt, bedarf es dann schon einer ausführlichen Gliederung, denn sie ist das A und O einer schnellen und effizienten Orientierung im Dokument.
Dies merkt man spätestens, wenn man selbst viel wissenschaftliche Fachliteratur lesen muss, um eine Facharbeit zu schreiben. Wie sehr freut man sich, wenn man das entsprechende Kapitel direkt im Inhaltsverzeichnis findet, ohne stundenlang blättern zu müssen! Und auch einem selbst fällt es natürlich viel leichter, sich im Dokument zurecht zu finden, sobald man eine Gliederung erstellt hat.
Eine Gliederung schlägt sich immer im Inhaltsverzeichnis der Dissertation nieder. Doch gerade bei einem Mammutwerk wie einer Dissertation sollte man unbedingt auf ein Inhaltsverzeichnis setzen, das sich automatisch generiert. Wie man ein solches formatiert und erstellt, erklären wir hier.
Wie sollte man das Inhaltsverzeichnis für die Dissertation angehen?
Word bedient sich standardmäßig der Informationen aus den verwendeten Überschriften der Ebenen eins bis drei. Es ist auch möglich mehr Ebenen zu aktivieren, dazu kommen wir aber erst in einem späteren Teil. Zunächst einmal also ist es dringend notwendig, direkt am Anfang bereits mit den von Word in den Formatvorlagen vorgegebenen Überschriften zu arbeiten. Diese kann man im Nachhinein noch einmal anpassen, wie zum Beispiel die Abstände, Schriftgrößen und Nummerierungen. Zunächst ist es aber wichtig, überhaupt damit zu arbeiten.
Der Vorteil, den man daraus zieht, ist immer folgender: Sollte man im Nachhinein etwas am Text ändern, ganze Kapitel verschieben oder löschen müssen, etc. so kann man am Ende das Inhaltsverzeichnis aktualisieren und alle Inhalte sind direkt wieder aktuell. Dies kann einem zum Beispiel beim Druck viele Kosten sparen, denn so mancher hat solche Flüchtigkeitsfehler erst im Nachhinein –also nach dem Drucken – entdeckt (Vgl. Tuhls (2016), 97-101).
Formatvorlagen für Überschriften
Unter dem Reiter „Start“ findet man die „Formatvorlagen“ die eine kurze Vorschau darauf bieten, wie diese in der Verwendung aussehen:
Abb. 1: Formatvorlagen
Es empfiehlt sich, diese zur besseren Übersicht seitlich zu öffnen. Dazu klickt man auf den kleinen Pfeil ganz rechts:
Abb. 2: Formatvorlagen einblenden
Daraufhin öffnet sich ein Fenster an der rechten Seite, in dem alle Formatvorlagen übersichtlich eingeblendet werden.
Abb. 3: Formatvorlagen für Überschriften
Hier sieht man bereits die standardisierten Überschriften-Vorlagen, salopp nennt man diese anhand der englischen Grundlage „Header“ auch gerne „H1“ und „H2“. Sobald man das erste Mal Überschrift 2 verwendet hat, erscheint auch die Formatvorlage zu Überschrift 3, et cetera (Siehe dazu auch die Hinweise der Ruhr-Universität Bochum).
Nummerierungen
Beim Einfügen von Nummerierungen macht es uns Word leider nicht ganz so einfach. Das Einfügen von Nummerierungen führt immer dazu, dass man der Überschrift eine neue Formatierung zuweist.
Dazu geht man mit dem Cursor auf die entsprechende Überschrift und wählt unter dem Reiter „Start“ unter „Absatz“ die „Liste mit mehreren Ebenen“ aus:
Abb. 4: Liste mit mehreren Ebenen zuweisen
Diese Listenebene wird am gängigsten verwendet und ist auch immer gerne gesehen! Dasselbe macht man mit Überschrift Nummer zwei bis drei – oder vier. Je nachdem, wie viele Ebenen man benötigt.
Nun sieht das Ganze vermutlich erst mal so aus:
Abb. 5: Überschriften mit Nummerierung versehen
Das Ergebnis bedarf nun natürlich noch etwas Anpassung, also gehen wir wieder auf die Überschrift zwei, mit dem Ziel, diese eine Ebene unter Überschrift eins zuzuweisen. Dies funktioniert wie folgt:
Man geht mit dem Cursor auf die Überschrift zwei und wählt in der Listenebene am Anfang „Listenebene ändern“ aus (dieser Punkt ist in Abbildung 4 noch ausgegraut).
Abb. 6: Listenebene ändern
Überschrift zwei weist man nun der zweiten Ebene an, Überschrift drei der dritten und so weiter. Das Endergebnis sollte dann wie folgt aussehen:
Abb. 7: Korrekt zugewiesene Listenebenen
Nun sind wir aber bereits mit dem ersten „Problem“ konfrontiert, was diese tolle Funktion mit sich bringt. Der Einzug ist nicht wirklich schön und dem Gesamtbild dient es nicht. Man sollte sich nun also mit den Einzügen und Tabstopps befassen und vor allem die Formatvorlagen aktualisieren! Dies übernimmt Word nämlich nicht automatisch.
Dazu setzt man den Cursor wieder in die zu aktualisierende Überschrift und klickt im Bereich der Formatvorlagen rechts auf den Pfeil, der erscheint, sobald man mit der Maus darüberfährt und klickt auf „Formatvorlage aktualisieren“, um der Auswahl zu entsprechen.
Abb. 8: Formatvorlage aktualisieren
Dies muss man nun mit allen Überschriften, die man angepasst hat, durchführen.
Einzüge
Um die Einzüge anzupassen, muss man sich zunächst die Frage stellen, ob noch eine weitere Überschrift dazu kommen wird. Denn mit jeder Zahl, die ergänzt wird, wird auch der Einzug größer. Dies kann bei einer Seite, auf der nur eine Überschrift der Ebene 1 vorhanden ist, schnell unschön wirken.
Abb. 9: Unschönes Beispiel
Zunächst schaltet man sich zur manuellen Bearbeitung der Abstände im Reiter „Ansicht“ unter „Anzeigen“ das Lineal ein.
Abb. 10: Lineal einblenden
Wenn man nun den Cursor wieder in die Überschrift setzt, hat man die folgende Ansicht:
Abb. 11: Einzug anpassen mit Hilfe des Lineals
Hinweis: Es gibt auch noch die Möglichkeit, dies unter dem Reiter „Absatz“ im Bereich „Hängender Einzug“ einzustellen, wir gehen hier aber den anwenderfreundlicheren Weg. Am besten vergleicht man nun die Überschriften, die man gerade vor sich hat und testet mal ein bisschen rum. Wichtig hierbei ist, dass die Zahl nie zu sehr „gequetscht“ an der Überschrift selbst hängt, sondern den Textfluss positiv beeinflusst.
Achtung! Hier bringt einen Word schnell zur Weißglut. Zur Vorgehensweise der „Anfasser“, die man nun eingeblendet bekommt. Der linke obere Anfasser zieht den Text nach links, der rechte Anfasser passt den Einzug des folgenden Texts an.
Abb. 12: „Anfasser“
Zieht man in eine Richtung, bewegt sich der andere jedoch immer analog mit. Daher muss man in der Regel immer noch mal ein wenig nachkorrigieren und verbessern. Hier ein Beispiel, wie das Ganze am Ende aussehen kann:
Abb. 13: Angepasste Einzüge
Danach klickt man wieder in die Formatvorlagen, um die Änderungen zu aktualisieren. Anschließend kann man seine Überschriften im ganzen Dokument zur Gliederung verwenden.
Tipp: Wenn man möchte und schon eine Vorstellung davon hat, wie das Dokument am Ende aussehen soll, kann man hier bereits Einstellungen zu Schriftart und Abständen vornehmen.
Inhaltsverzeichnis einfügen
Dieser Punkt ist in Word ganz einfach gelöst. Dazu geht man in den Reiter „Referenzen“ und wählt dort den Button „Inhaltsverzeichnis“ aus und kann nun aus vorgefertigten Vorlagen auswählen. Standardmäßig erfasst Word alles bis zur Ebene 3.
Abb. 14: Inhaltsverzeichnis einfügen
Falls man die anzuzeigenden Ebenen erweitern möchte, muss man hier den Punkt „Benutzerdefiniertes Inhaltsverzeichnis“ auswählen und dies im Feld „Ebenen anzeigen“ anpassen.
Abb. 15: Anzuzeigende Ebenen anpassen
Wenn man das Inhaltsverzeichnis nun eingefügt hat, kann man sich über die getane Arbeit freuen (Siehe dazu auch die Hinweise der Schreibberatung der Universität Konstanz)!
Abb. 16: Fertiges Inhaltsverzeichnis
Feinschliff im Erscheinungsbild
Möchte man die Gliederung und den Einzug dem Erscheinungsbild der Überschriften anpassen, bietet Word die Gelegenheit, dies entsprechend anzupassen. Wie bei der Anpassung der Einzüge in den Überschriften funktioniert dies auch beim Inhaltsverzeichnis. Man passt den Einzug mit Hilfe des Lineals an und kann dann die dafür vorgesehene Formatvorlage anpassen.
Diese kann man sehen, sobald man ein Verzeichnis eingefügt hat: Verzeichnis 1, 2, 3 et cetera:
Abb. 17: Verzeichnis anpassen
Standardmäßig ist das Format „Hyperlink“ hinterlegt. Jedoch bezieht sich Überschrift 1 immer auf Verzeichnis 1 und so weiter. Hat man also die Anpassungen vorgenommen, aktualisiert man einfach die entsprechende Formatvorlage. Voila! Das Inhaltsverzeichnis merkt sich künftig das Format.
Abb. 18: Beispiel für ein angepasstes Verzeichnis
Tipp: Es empfiehlt sich die Einzüge in 1 cm Abständen zu setzen und die Überschrift 1 fett oder mit größerer Schriftart abzuheben.
Hat man Änderungen im Dokument vorgenommen, kann man das alte Inhaltsverzeichnis entweder ersetzen, oder mit dem Cursor hineinklicken und „F9“ drücken. Hier empfehlen wir immer die Aktion „Gesamtes Verzeichnis aktualisieren“ zu verwenden.
Inhaltsverzeichnisse für die Dissertation in Open Office
Bei Open Office unterscheidet sich in diesem Fall die Voraussetzung für ein automatisiertes Verzeichnis nicht. Auch hier gilt, dass man in erster Linie die vorgebebenen Vorlagen für die Überschriften verwenden sollte. Diese aktiviert man mit der Taste „F11“.
Weiterhin benötigt man, falls man Nummerierungen einfügen möchte oder die Vorlagen aktualisieren möchte, auch noch das Feld „Eigenschaften“, dieses aktiviert man an der rechten Seite (falls noch nicht aktiv):
Abb. 19: Eigenschaften aktivieren
Dadurch hat man Zugriff auf die erweiterten Einstellungen für die Nummerierung, unter der man ebenfalls die erweiterte Listenebene unter den „Weiteren Einstellungen“ aktivieren kann:
Abb. 20: Weitere Einstellungen
Hat man diese Option ausgewählt, so kann man wie bei Word einfach die Vorlage aktualisieren:
Abb. 21: Aktualisieren der Vorlage
Anders als bei Word aktualisiert OpenOffice die Ebenen automatisch. So erhält Überschrift 2 auch direkt die 2. Ebene. Die Problematik mit dem Einzug bleibt allerdings auch hier bestehen. Die Erläuterung hierzu ist allerdings zu komplex und wird an einer anderen Stelle genau beschrieben.
Will man ein Inhaltsverzeichnis erzeugen, geht man wieder in den Reiter „Einfügen“ und wählt unter „Verzeichnisse“ den Punkt „Verzeichnisse“ aus. Damit gelangt man in folgendes Fenster:
Abb. 22: Verzeichnis einfügen
Wenn man nun auf „OK“ klickt, hat man ein automatisch erstelltes Inhaltsverzeichnis! (Vgl. auch Seimert (2011), 147-150)
Hat man erst einmal die Formatierungsgrundlagen verinnerlicht, so ist die Arbeit mit den Überschriften nicht nur bei der direkten Gliederung des Textes im Prozess des Schreibens von Vorteil, man bekommt am Ende auch direkt ein tolles Ergebnis geliefert. Wieder einmal ein Punkt, an dem sich die Mühe gelohnt hat – man klickt am Ende einen Knopf und nach der Überarbeitung noch mal „F9“ und alles ist da wo es hingehört.
Literatur
Tuhls, G. O. (2016): Wissenschaftliches Arbeiten mit Microsoft Office Word 2016, Heidelberg u.a.
Seimert, Winfried (2011): Wissenschaftliches Arbeiten mit OpenOffice, Heidelberg u.a.