Nach der monatelangen Recherche, dem langwierigen Verfassen und Korrekturlesen der Dissertation, kommt schließlich der letzte, nicht weniger wichtige Schliff: Die Gestaltung der Doktorarbeit. Die Gestaltung trägt in jedem Fall zur Wissenschaftlichkeit der Dissertation. Aber auch zur Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und Einheitlichkeit des Textes leistet man so einen Beitrag. Die Gestaltung ist damit eine der (letzten) wichtigen Amtshandlungen vor der Abgabe.
In diesem Beitrag sind Tipps für die Gestaltung der Dissertation versammelt. Sie handeln überdies vom Erstellen von Formatvorlagen über automatische Inhaltsverzeichnisse bis hin zu Absatz- und Seitenumbrüchen. Mit diesen praktischen Tipps erspart man sich dementsprechend stundenlanges, nervenaufreibendes Formatieren. So kann man gewiss eine auch optisch perfekte wissenschaftliche Arbeit einreichen.
Gestaltung der Dissertation – Wozu das Ganze?
Die Gestaltung ist weniger wichtig als der eigentliche, wissenschaftliche Inhalt einer Dissertation – keine Frage. Nichtsdestotrotz existieren, was die formale Gestaltung von wissenschaftlichen Arbeiten angeht, gewisse Vorgaben. Mit dem Ziel, Übersichtlichkeit, Lesbarkeit und Eindeutigkeit einer wissenschaftlichen Arbeit zu erreichen.
Grundsätzlich ist man sich von Universität zu Universität über allgemeine Gestaltungsfragen, die das Seitenlayout, die Paginierung, die Schriftart und -größe usw. betreffen, einig. Wichtig ist es, eine Gestaltungsform in der gesamten Arbeit beizubehalten. Ein ständiger, unübersichtlicher Wechsel von Gestaltungsregeln würde den Leser verwirren und den Lesefluss stören (Vgl. Tröster 2011: 4).
1. Formatvorlagen
Grundsätzlich ist der Fließtext einer wissenschaftlichen Arbeit in den Schriftarten Times New Roman oder Arial verfasst. Auch Garamond, Gentium oder Palatino sind sowohl auf dem Bildschirm, als auf dem Papier gut lesbar. Bei der Schriftgröße ist 12pt die übliche Wahl (Vgl. Hinweise zu Hausarbeiten der Humboldt-Universität zu Berlin).
Für andere Absatztypen als den Fließtext, das heißt Abbildungsunterschriften, Tabellenüberschriften, Blockzitate, Überschriften und Fußnoten gibt es andere Vorgaben. Für die Einheitlichkeit sollten unbedingt Formatvorlagen benutzt werden (Vgl. Karmasin, Ribing 2006: 40 ff.). In WORD können unter den entsprechenden Registerkarten (z.B. „Layout“ > „Seite einrichten“) spezifische Angaben immer als Standard festgelegt und mit einem Klick aufgerufen werden.
2. Kopf- und Fußzeile
Ein weiterer Tipp für die Gestaltung der Dissertation ist das Einfügen von Kopf- und Fußzeilen. Diese tragen deutlich zur Einheitlichkeit der wissenschaftlichen Arbeit bei. Über die Schaltfläche „Einfügen“ können in WORD überdies mit einem Klick auf „Kopfzeile“ bzw. „Fußzeile“ diese eingefügt werden (Vgl. Tuhls 2013: 72).
Kopf- und Fußzeilen werden insbesondere dann wichtig, wenn man eine unterschiedliche Seitennummerierung vornehmen will (Vgl. Tipp 4: Absatz- und Seitenumbrüche). Auch Kopf- und Fußzeile können dementsprechend nach individuellen Bedürfnissen angepasst werden. So stehen dann in diesen Angaben die jeweilige Kapitelüberschrift, der Titel der Dissertation und/oder der Autorenname.
3. Automatisches Inhaltsverzeichnis
Eine der zeitfressendsten Aufgaben bei der formalen Gestaltung einer Dissertation ist das Erstellen von Überschriften. Auch das anschließende Anlegen des Inhaltsverzeichnisses (Vgl. Empfehlungen zur Anfertigung von Dissertationen der Universität Frankfurt am Main) ist aufwendig. Um das ständige Aktualisieren der Überschriftentitel und Seitenzahlen zu vermeiden, gibt es in WORD hierfür die Möglichkeit eines automatischen Inhaltsverzeichnisses.
Damit WORD die Überschriften erkennt, müssen diese aber als solche markiert werden. Dazu wählt man zuerst die Überschrift und schließlich die entsprechende Formatvorlage aus. Anschließend klickt man auf die Stelle der Arbeit, an der das Inhaltsverzeichnis stehen soll (in der Regel Seite 2). Dann fügt man das Inhaltsverzeichnis über „Referenzen“ > „Inhaltsverzeichnis“ ein. Hier gibt es verschiedene Vorlagen, die nach dem Einfügen ggf. noch angepasst werden müssen.
4. Absatz- und Seitenumbrüche
Mit Absatz- und Seitenumbrüchen kann man einer wissenschaftlichen Arbeit zudem noch mehr Struktur geben. Einzelne Kapitel kann man so schließlich klarer voneinander abgrenzen und deutlichere Übergänge schaffen. Diese Umbrüche werden durch „Einfügen“ > „Seitenumbruch“ oder „Layout“ > „Umbrüche“ erzeugt.
Seitenumbrüche sind auch deshalb ein praktischer Tipp für die Gestaltung der Dissertation, da diese angewandt werden können, um die Seitennummerierung von Inhaltsverzeichnis (I, II, III usw.) und Haupttext (1, 2, 3 usw.) voneinander zu unterscheiden. Dafür geht man folgenderweise vor:
- Doppelklick in die Kopf- oder Fußzeile (je nachdem, wo die Seitenzahl angezeigt werden soll) der ersten Seite des Inhaltsverzeichnisses
- „Entwurf“ > „Kopf- und Fußzeile“ > „Seitenzahl“
- Unter „Seitenanfang“ oder „Seitenende“ das Layout der Seitenzahl (z.B. „Römisch 3“) auswählen
- „Kopf- und Fußzeile“ schließen, in den fortlaufenden Text bzw. auf die letzte Seite des Inhaltsverzeichnisses klicken
- Über „Layout“ und „Umbrüche“ dann den Absatzumbruch „Nächste Seite“ auswählen
- Auf der nächsten Seite in die Kopf- bzw. Fußzeile doppelklicken, die Seitenzahl markieren und erneut über „Entwurf“ und „Kopf- und Fußzeile“ nun „Seitenzahl“ auswählen
- Da die Nummerierung mit der eigentlichen Seitenzahl fortsetzt, muss unter „Seitennummerierung“ und „Beginnen bei“ z.B. „1“ eingestellt
Nach diesen Ausführungen sollte klar sein, dass die mitunter aufwändige formale Gestaltung einer Dissertation nicht unterschätzt werden sollte. Das gilt sowohl für die Wirkung als auch für den Zeitaufwand. Doch wenn man einige Tipps für die Gestaltung der Dissertation kennt und anwendet, spart man viel Zeit und Nerven! Besonders wenn diese nicht erst auf den letzten Drücker, sondern schon vorab oder während des Schreibens recherchiert werden.
Literatur
Karmasin, Matthias/ Ribing, Rainer (2006): Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Ein Leitfaden für Seminararbeiten, Bachelor-, Master- und Magisterarbeiten sowie Dissertationen, Stuttgart.
Tröster, Heinrich (2011): Leitfaden zur Abfassung von Prüfungsarbeiten im Fach Rehabilitationspsychologie, Dortmund.
Tuhls, G.O. (2013): Wissenschaftliche Arbeiten schreiben mit Microsoft Office Word 2003, 2007, 2010, 2013, Heidelberg et al.