Das Exposé einer Dissertation erstellt man im Zuge der vorbereitenden Arbeiten. Es ist nicht nur ein Hilfsmittel für das Erstellen der Doktorarbeit. Vielmehr wird es in vielen Fällen benötigt, um die geplante wissenschaftliche Arbeit genehmigen zu lassen. In diesem Artikel wird erklärt, was ein Exposé ist. Außerdem zeigen wir, wozu es dient und wie es aufgebaut sein sollte.
Das Exposé als Vorbereitung auf eine Dissertation
Das Verfassen eines Exposees ist eine wesentliche Kompetenz. Über sie muss man als Wissenschaftler verfügen. In den allermeisten Fällen muss eine geplante Forschungsarbeit erläutert werden. Erst dann kann man sie durchgeführten. Das betrifft nicht nur umfangreiche Forschungen, für die finanzielle Mittel beschafft werden müssen. Vielmehr wird das Exposé auch im Zuge der Zulassung für ein Promotionsstudium benötigt.
Was ist ein Exposé?
Bei einem Exposé handelt es sich nur um einen kurzen Text. Dafür bietet er eine Übersicht über die geplante Dissertation. Es wird im Zuge der Vorbereitungen für die wissenschaftliche Abschlussarbeit erstellt. Es ist sozusagen das Resultat der Themenfindung, der Formulierung der Forschungsfrage sowie der Recherche relevanter Literatur.
Das Exposé ist, zusammenfassend gesagt, ein schriftlich fixierter Plan. Aus diesem gehen Umfang und Themenstellung sowie das Ziel der Dissertation hervor. Außerdem bietet es einen Überblick über die Arbeitsschritte, die man erledigen muss. Deswegen ist es auch eine wichtige Orientierungshilfe, damit man sich die Zeit bis zur Fertigstellung der Dissertation gut einteilen kann.
Wozu dient es in einer Dissertation?
Ein Exposé hat im Wesentlichen zwei Funktionen. Zum einen ist es eine Grundlage für die Besprechungen mit dem Betreuer. Aufgrund des Exposees kann er sich ein genaues Bild über die geplante Doktorarbeit machen. Demzufolge gibt es keine Missverständnisse. Außerdem erfolgt die Betreuungsarbeit effizienter, denn der Betreuer kann aufgrund des besseren Einblicks hilfreiche Hinweise geben.
Zum anderen ist es für den betreffenden Doktoranden eine Hilfe. Die Vorbereitung einer Dissertation ist ein wesentlicher Aspekt für das Ausarbeiten und Verfassen. Je intensiver die Vorbereitung erfolgt, desto weniger Schwierigkeiten treten danach auf. Das schriftliche Ausarbeiten des Themas, der Fragestellung sowie der geplanten Methode hilft, strukturiert vorzugehen und Probleme früh zu erkennen.
Des Weiteren kann man mithilfe eines Exposees die Literaturrecherche systematisch durchführen. Man hat einen besseren Überblick und vermeidet es, Literatur zu übersehen. Darüber hinaus dient der Zeitplan dazu, den Arbeitsaufwand gut einzuschätzen. Organisatorische Probleme erkennt man früh genug, sodass man rechtzeitig reagieren kann.
Form
Hinsichtlich der Form kann man ein Exposé mit einer kleinen wissenschaftlichen Arbeit vergleichen. Das betrifft zum Beispiel die Schreibweise sowie den Stil. Beides sollte wissenschaftlich geprägt sein. Das bedeutet, den Text formuliert man klar verständlich und objektiv. Des Weiteren bezieht man sich auf Quellen. Deswegen ist es notwendig, korrekt zu zitieren.
Der Umfang ist variabel, denn er hängt von den geforderten Inhalten und der Zielsetzung ab. So ist es durchaus möglich, dass der Seitenumfang zwischen fünf und 20 Seiten (oder sogar mehr) beträgt (vgl. Franck/Stary 2009: 173). Außerdem umfasst ein Exposé ein Deckblatt mit dem Arbeitstitel.
Inhalte
Wie bereits erwähnt spiegeln die Inhalte eines Exposees die geplante Dissertation wider. Jeder Leser sollte sich anhand dieses Textes ein Bild über die Themenstellung und die Ziele der Doktorarbeit machen können. Um dies zu erreichen, kann man sich an den folgenden inhaltlichen Bestandteilen orientieren. Dennoch ist es wichtig, sich vorab über die Gepflogenheiten des Betreuers zu informieren.
Zusätzlich sollte man sich darüber informieren, ob es im gewählten Fachbereich an der gewünschten Universität bestimmte Richtlinien gibt. Auskünfte bekommt man in Promotionsordnungen oder auch bei Forschungsreferenten. Auch auf der Homepage des Instituts, siehe zum Beispiel die Handreichung der Universität Frankfurt am Main, gibt es Infos. An solche Vorgaben sollte man sich unbedingt halten.
Außerdem geben bereits eingereichte Exposees Aufschluss darüber, wie ein solches gestaltet werden kann. Der einfachste Weg ist, im Internet zu recherchieren, ob die Universität, an der man promovieren möchte, Exposees veröffentlicht hat. Anhand dieser Veröffentlichungen kann man sich orientieren, siehe zum Beispiel das folgende Beispiel der Universität Bochum.
Informationen über Thema und Ziel
Zunächst erläutert man, was mit der Dissertation geleistet werden soll. Darüber hinaus umreißt man den Ausgangspunkt der Arbeit. Das kann ein politisches, praktisches, empirisches, soziales oder theoretisches Problem sein (vgl. Kruse 2007: 135). Wesentlich ist, das gewählte Themengebiet genau abzugrenzen.
Außerdem legt man den aktuellen Forschungsstand dar. Man gibt eine Übersicht über den momentanen Erkenntnisstand und erläutert bereits vorhandene Forschungsarbeiten. Darauf aufbauend thematisiert man jene Forschungslücke, die man mit der Dissertation schließen möchte. Man erklärt, weshalb das gewählte Problem im Fokus steht (vgl. Franck 2004: 77).
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil eines Exposees ist die Erläuterung der Fragestellung, die der Doktorarbeit zu Grunde liegt (vgl. Franck/Stary 2009: 173). Darüber hinaus werden Hypothese sowie Ziel beschrieben. Man legt dar, was man beweisen oder aber widerlegen möchte. Des Weiteren beschreibt man die theoretischen Grundlagen, auf denen man die Dissertation aufbaut.
Quellen und Methode
Anhand eines Exposees sollten der Doktorand sowie der Betreuer abschätzen können, ob die Dissertation machbar ist. Aufgrund dessen erstellt man einen Überblick über die vorhandenen Quellen sowie Materialien. Hilfreich ist es auch, zu recherchieren, wo die Quellen zugänglich sind. Handelt es sich beispielsweise um seltene Publikationen, muss das bei der Organisation berücksichtigt werden.
Ein weiterer inhaltlicher Baustein des Exposees ist die Methode. Man legt dar, welche Methoden man verwenden wird. Darüber hinaus erläutert man, wie die Auswertung der Quellen erfolgt. Schreibt man eine empirische Arbeit, informiert man über das Forschungsdesign (Variablen, Datenauswertung etc.) (vgl. Franck/Stary 2009: 173; Stickel-Wolf/Wolf 2013: 122). Für den Leser sollte aus dem Exposé hervorgehen, wie man die Problemstellung lösen möchte.
Gliederung und Zeitplan
Das Erstellen einer vorläufigen Gliederung hilft, das Thema zu strukturieren. Anhand dieser zeigt man, wie man die Dissertation aufbaut und welche Teilbereiche wichtig sind. Außerdem kann man daraus eine Gewichtung der einzelnen Kapitel herauslesen. In Kombination mit Problemstellung und Zielsetzung ist die Gliederung ein wichtiger Bestandteil, um einen Überblick über die Dissertation zu bekommen.
Ebenfalls umfasst ein Exposé einen Zeitplan. Mithilfe dieses Plans gibt man Auskunft, wann welche Arbeitsschritte vollendet sind. Dieser Zeitplan hilft, die Machbarkeit einzuschätzen sowie vor allem organisatorische Probleme schon im Vorfeld zu erkennen.
Sonstiges
Weitere Bestandteile eines Exposees sind beispielsweise Auskünfte, ob und welche eigenen Vorarbeiten bereits geleistet wurden. Dabei kann es sich zum Beispiel um bereits abgeschlossene Untersuchungen handeln.
Zusätzlich kann es notwendig sein, benötigte Mittel darzulegen. Zum einen können das Kosten sein, die beispielsweise durch Aufenthalte im Ausland entstehen. Zum anderen kann es sich um Material handeln, um Datenerhebungen durchführen zu können.
Die Qualität eines Exposees kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Zulassung zum Promotionsstudium sowie bei der Suche nach einem Betreuer. Des Weiteren hat es einen Einfluss auf die Qualität der Betreuung. Zu guter Letzt ist ein sorgfältig erstelltes Exposé eine wichtige Hilfe beim Verfassen der Dissertation.
Literatur
Franck, Norbert (2004): Handbuch Wissenschaftliches Arbeiten, Frankfurt.
Franck, Norbert/Stary, Joachim (2009): Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens, 15. Aufl. Paderborn.
Kruse, Otto (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt – Ohne Schreibblockaden durchs Studium, 12. Aufl. Frankfurt.
Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim (2013): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie!, 7. Aufl. Wiesbaden.