- Ehrung und Qualitätsmerkmal
- Wer Preise für die Dissertation vergibt
- Die passende Auslobung für die Dissertation finden
- Wie man sich bewirbt
- Literatur
In einer Dissertation stecken unzählige Stunden Arbeit und Mühe. Bei so viel Herzblut spielen viele mit dem Gedanken, sich um Preise für die Dissertation zu bewerben. Damit sollen ihre Mühen versüßt werden. Außerdem soll somit aus der Promotion das Beste für die eigene Karriere herausgeholt werden.
Um Preise zu gewinnen, gibt es viele Möglichkeiten. Doch je nach Ausschreibung gibt es Einschränkungen für die Teilnahme. Hier gibt es einen Überblick, was man bei der Bewerbung um Preise für die Dissertation beachten sollte.
Ehrung und Qualitätsmerkmal
Ganz klar: Ein Doktortitel steht für Anerkennung. Umso größer ist sie, wenn man mit einer Dissertation, die einen Preis gewonnen hat, die Doktorwürde erlangt. Preis ist jedoch nicht gleich Preis: Manche haben einen höheren Wert als andere, z. B. durch den Status des auslobenden Instituts.
Die eigene Hochschule, an der man promoviert, ist ebenfalls interessiert, dass man als ihr Doktorand Preise erhält. Dadurch sorgt eine Auszeichnung auch für Aufmerksamkeit und Anerkennung der Hochschule selbst (Rassenhövel, 2010, S. 142).
Auszeichnungen bescheinigen einer Doktorarbeit hohe Relevanz und besondere Qualität. Ebenfalls steht sie für Innovation bei der Methode oder dem Ergebnis der Arbeit. Wer nach der Promotion in der Wissenschaft bleiben will, den dürfte diese Anerkennung besonders interessieren. Als Beleg für die eigene Leistung kann ein Preis natürlich auch in der Wirtschaft einen Kick für die Karriere bedeuten.
Die meisten Auslobungen sind mit Preisgeld in beträchtlicher Höhe verknüpft. Diese liegen oft im vier- bis fünfstelligen Bereich. Das Preisgeld ist für die Forschung vorgesehen und kann manchmal nicht für private Zwecke verwendet werden.
Mit Auszeichnungen sind auch Publikationen verbunden. Diese können z. B. als Aufsatz in einer Fachzeitschrift oder einem Sammelband erfolgen. Die Publikation ist ein besonders lukrativer Bestandteil der Auszeichnung und stellt eine zusätzliche Ehrung dar.
Wer Preise für die Dissertation vergibt
Bereits nach kurzer Recherche kann man feststellen, wie umfangreich und vielfältig die Möglichkeiten sind (Siehe z. B. die Übersicht der Universität Bonn). Es gibt eine große Zahl von Einrichtungen, die Preise für die Dissertation vergeben, u.a. loben die folgenden Institutionen Preise aus:
- Hochschulen
- Forschungsinstitute
- Stiftungen und Förderwerke
- Staatlichen Einrichtungen wie Ministerien und Länder
- Unternehmen
- Vereine
Viele Institutionen verleihen Preise für die Dissertation in unterschiedlichen Fachbereichen oder Disziplinen. Hochschulen loben Preise oft ausschließlich an ihre Doktoranden aus. Förderwerke beschränken die Teilnahme hingegen häufig auf die von ihnen bereits geförderten Stipendiaten. Die Websites der auslobenden Institute bieten genauere Auskünfte über die Regelungen sowie über bisherige Preisträger.
Verzeichnisse und Datenbanken enthalten ebenfalls die wichtigsten Daten und Informationen zu verschiedenen Auszeichnungen.
Bei der Fülle an Möglichkeiten sollte man sich jedoch nicht unüberlegt in die Bewerbung stürzen. Die große Menge der Preise bedeutet nicht, dass es nicht so schwer sein kann, eine Auszeichnung zu erhalten. Viele Preise werden nur ein Mal vergeben ohne die zusätzliche Ehrung von Zweit- und Drittplatzierten. Findet das Gremium unter den Bewerbungen hingegen keine würdige Arbeit, kann der Preis auch ausgesetzt werden.
Ob die Dissertation für eine bestimmte Ausschreibung in Frage kommt und alle Kriterien erfüllt, sollte man vorab genau prüfen. Immerhin ist die Bewerbung mit einigem Aufwand verbunden. Diesen sollte man sich nicht vergebens machen. Schlimmstenfalls stellt man später fest, dass eine andere Ausschreibung besser zur eigenen Dissertation gepasst hätte.
Die passende Auslobung für die Dissertation finden
Bei den Preisen bestehen zum Teil enorme Unterschiede. Zwar gibt es Preise für Dissertationen ohne fachliche Beschränkung. Allerdings können auch dabei andere Bewertungskriterien gelten, die von der Teilnahme ausschließen. Ein häufiges Kriterium stellt außerdem die Benotung der Doktorarbeit dar.
Viele Preise beschränken sich auf Dissertation, die in einem bestimmten Zeitraum fertiggestellt wurden. Die Festlegung des Datums kann dann unterschiedlich sein, z. B. auf das Datum der mündlichen Prüfung. Im Zweifelsfall sollte man dies vor der Bewerbung klären.
In fachlicher Hinsicht können sich Ausschreibungen auf einen oder mehrere Fachbereiche beschränken. Andere Preise richten sich an Dissertationen, deren Forschungsfeld ein bestimmtes Thema ist oder für diesen relevant ist.
Weitere Kriterien fernab des Fachbereichs können den Kreis der Kandidaten zusätzlich eingrenzen. Gerade bei Preisen, die sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs richten, kann eine Altersgrenze z. B. von 35 oder 40 Jahren gesetzt sein (Rassenhövel, 2010, S. 142-143). Ebenfalls kann die Anzahl bisheriger Publikationen eine Rolle spielen. Dazu erfordern die meisten Ausschreibungen eine im Lebenslauf integrierte oder angehängte Publikationsliste.
Einige Preise richten sich ausschließlich an Doktorandinnen. Dadurch sollen u.a. Anreize geschaffen werden, um mehr weibliche Forscherinnen in bestimmten Disziplinen zu ermutigen, z. B. durch Auszeichnungen in den Naturwissenschaften (Müller, 2014, S. 52).
Wie man sich bewirbt
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, an einer Auslobung teilzunehmen. Um einige Preise für die Dissertation kann man sich selbst bewerben. Für andere Ausschreibungen ist die Teilnahme nur möglich, wenn man vorgeschlagen wird. Dies erfolgt bei Dissertationen meist durch den Betreuer.
Im Falle eines Vorschlags gehört zur Bewerbung üblicherweise eine Begründung für die Empfehlung. Außerdem ist eine Beurteilung erforderlich, warum die Dissertation des Preises würdig ist. Auch die Gutachten zur Dissertation gehören zu den Unterlagen. Neben dem Original der Arbeit verlangen viele Preise eine Zusammenfassung der Dissertation. Gerade bei Preisen mit fachfremdem Gremium sollte diese allgemein verständlich formuliert sein (Müller, 2014, S. 54).
Sofern man sich für mehrere Preise gleichzeitig bewerben will, sollte man prüfen, ob dies von der jeweiligen Institution genehmigt wird. Falls man mit einer Bewerbung keinen Preis erhält, gestatten viele Institutionen die erneute Bewerbung im nächsten Turnus. Dann sollte man allerdings erneut prüfen, ob die Arbeit dann noch immer zeitliche Fristen und weitere Kriterien erfüllt.
Auszeichnungen für die Dissertation locken somit durch eine besondere fachliche und wissenschaftliche Anerkennung. Außerdem bestätigen sie die herausragende Qualität der Arbeit. Eine Ehrung mit einem Preis kann zudem für die weitere Karriere eine tragende Rolle spielen.
Preis ist allerdings nicht gleich Preis. Wer auf die Ehrung durch eine Auszeichnung aus ist, muss dementsprechend einiges an Mühe und Aufwand investieren. Schließlich muss man die geeignete Auslobung finden und die Bewerbungsunterlagen zusammenstellen. Vorab sollte man auf jeden Fall unterschiedliche Bedingungen und Beschränkungen genau in Erfahrung bringen. Dann kann man Fragen im Zweifel vorab klären.
Literatur
Müller, Mirjam (2014): Promotion, Postdoc, Professur. Karriereplanung in der Wissenschaft, Frankfurt am Main.
Rassenhövel Sylvia (2010): Performancemessung im Hochschulbereich. Theoretische Grundlagen und empirische Befunde, Wiesbaden.
Weiterführende Literatur
Hermann, Dieter / Spath, Christian (2016): Deutsches Forschungshandbuch 2016/2017. Förderinstitutionen, Förderprogramme und Drittmittel für die Wissenschaft, Lampertheim.